BIODYNAMISCHE LANDWIRTSCHAFT

Was bedeutet der Begriff biodynamisch?

Der Begriff biodynamisch oder biologisch-dynamisch setzt sich aus zwei Wortteilen zusammen: bio bezeichnet eine Art der Landwirtschaft, die den Gesetzen des Lebens folgt; 

der Begriff dynamisch unterstreicht in diesem Zusammenhang, dass man sich der Kräfte oder organisatorischen Prinzipien bedient, die in und auf Substanzen wirken.

Was versteht man unter biodynamischer Landwirtschaft?

Es ist eine Landwirtschaft, die nach anthroposophischen Grundsätzen betrieben wird. Die Grundlage der biodynamischen Landwirtschaft ist der „Landwirtschaftliche Kurs“ von Rudolf Steiner, eine Sammlung mehrerer Vorträge, die Steiner in der Pfingstwoche 1924 in Koberwitz

gehalten hat (R. Steiner: Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft, GA 640, R.-Steiner-Verlag, Dornach). Die Produkte aus der biodynamischen Landwirtschaft können unter der Marke demeter-orange-logo11 vertrieben werden.

Seit wann gibt es die biodynamische Landwirtschaft?

Die biologisch-dynamische Landwirtschaft gibt es seit 1924, sie ist somit die „Mutter“ des heutigen Bioanbaus. Sie entstand als Antwort auf die Frage, was denn der Ausbeutung der Erde und der schwächelnden Vitalität der Lebensmittel durch moderne Dünge-und Spritzmittel und der fortschreitenden Intensivierung der Landwirtschaft entgegengesetzt werden könnte. Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie und der gleichnamigen Medizin und Pädagogik

gab in seinen Ausführungen in Koberwitz konkrete Antworten auf die von Landwirten gestellten Fragen.

 

Seit wann gibt es die biodynamische
Landwirtschaft in Südtirol?

 

In Südtirol gibt es seit Beginn der 70er Jahre Landwirte,
die sich der biodynamischen Landwirtschaft verschrieben haben.

Worin liegt der Unterschied zwischen biodynamischer Landwirtschaft und dem herkömmlichen Landbau?

Die Grundlage der biologisch-dynamischen Landwirtschaft ist die Anthroposophie. Diese betrachtet den landwirtschaftlichen Betrieb als individuellen Organismus mit besonderen Eigenheiten und berücksichtigt auch die spirituelle Ebene des Lebens. Damit hebt sie sich von der herkömmlichen Landwirtschaft ab. Rohstoffe und Hilfsmittel, die nicht aus biodynamischen Betrieben stammen, werden nur begrenzt verwendet. Auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel wird gänzlich verzichtet. Damit der Betrieb autonom und unabhängig bleibt und die natürliche Vielfalt der Umwelt erhalten bleibt, sollen möglichst viele Tier- und Pflanzenarten auf dem Hof leben. Dazu gehört auch die Haltung von Wiederkäuern, in der Regel Rinder,

weil deren Mist und der daraus gewonnene Kompost die Grundlage eines belebten Bodens bildet. Im Unterschied zum biologischen Landbau wird, außer einer tiefen Kenntnis der Abläufe in der Natur, noch ein weiteres Element hinzugefügt. Das Anerkennen der fein- stofflichen Lebenskräfte, die auf alles wirken was auf der Erde lebt. Aus dieser Erkenntnis wurden die in der Natur nicht vorkommenden biodynamische Präparate (Information: siehe Kasten) entwickelt, um die natürlichen Prozesse des Lebens zu stärken und heilend auf den Hoforganismus einzuwirken. Pflegemaßnahmen sowie Aussaat/Pflanzung und Ernte werden nach Möglichkeit auf Mondphasen und Planetenpositionen abgestimmt.

Hoorn

Die biodynamischen Präparate

Die biodynamischen Präparate sind Substanzen, die direkt aus der Natur gewonnen – Kräuter, Kuhmist und Bergkristall – und nach vorgegebenen Methode behandelt werden (z.B. eingegraben, je nach Jahreszeiten der Sonne ausgesetzt) und anschließend in geringen Mengen eingesetzt werden. Die biodynamischen Präparate unterstützen den Kompostierungsprozess; sie verstärken den Aufbau von Humus und die Wurzelbildung bei Pflanzen. Außerdem fördern sie die Fortpflanzungseigenschaften, die Entwicklung sowie die Formkraft der Pflanzen.

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